Oudtshoorn/Südafrika: Meerkat Experience

Vorsichtig schnuppernd verlassen die Erdmännchen ihren Bau. Sie richten sich auf, stellen sich aufrecht auf die Hinterbeine und halten Ausschau. Nach Greifvögeln, Schakalen und anderen Tieren, die ihnen gefährlich werden können. Um sicherzugehen, dass sie ihren Bau verlassen können. Bei Oudtshoorn lassen sich diese possierlichen Tiere aus der Nähe beobachten.

Erdmännchen (Suricata suricatta), auf Afrikaans Meerkat, sind im Südlichen Afrika weit verbreitet. Sie bevorzugen die trockneren Regionen des Kontinents, vor allem die Kalahari und die Namib-Wüste. Aber auch die Kleine Karoo rund um Oudtshoorn ist trocken genug. Bei den Farmern sind sie eigentlich nicht sehr beliebt, sorgen sie doch dafür, dass ihre Wohnhöhlen das Erdreich durchlöchern. Doch haben einige in Zusammenarbeit mit Naturschützern aus der Not eine Tugend gemacht und bieten eine „Meerkat Experience“ an.

Es heißt früh aufzustehen, denn die drolligen Tiere lassen sich am besten kurz nach Sonnenaufgang beobachten, wenn sie ihre Bauten verlassen. Südafrikanern macht das wenig aus: mit dem ersten Sonnenstralen aufzustehen, liegt in ihren Genen. Touristen fällt es schon etwas schwerer. Belohnt werden sie mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über der Kleinen Karoo.

Im Morgengrauen sammeln sich die Besucher am Startpunkt. Nach einem heißen Kaffee und einem Rusk, geht es dann noch einmal ins Auto zu einem improvisierten Parkplatz im Gelände, je nachdem, wo sich die Erdmännchen gerade aufhalten. Sie bewegen sich zwar in einem festen Territorium, wechseln aber immer wieder ihre Schlafbauten. Dabei machen sie sich meist verlassene Höhlen zunutze, die andere Tiere gegraben haben. Schon am Abend zuvor haben sich die Ranger auf die Spuren der Meerkats gesetzt, um sie am nächsten Morgen auch mit Sicherheit wiederzufinden.

Zu Fuß geht es dann zur Höhle, den die Ranger als Schlafplatz ermittelt haben. Die gespannten Gäste nehmen auf Campingstühlen Platz. Wenn die Sonne allmählich höher steigt, stecken die ersten Tiere ihre Nase aus dem Bau und sondieren die Lage. Von den neugierigen Touristen lassen sie sich dabei kaum beeindrucken, sie sind Menschen gewöhnt. Und auch von den Erklärungen der Ranger lassen sie sich nicht stören. Sie spielen friedlich miteinander, wuseln umher und stellen sich immer wieder auf die Hinterbeine. Damit ihnen ja nichts entgeht! Es scheint, als freuten sie sich auf den aufziehenden sonnigen Tag.

Erdmännchen gehören zu den Mangusten, leben in Gruppen zwischen fünf und etwa zwanzig Tieren und haben ein ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl. Sie ernähren sich vorwiegend von Insekten. Ihr Name ‚Meerkat‘ leitet sich wahrscheinlich von ‚Mier‘ ab, wie Termiten in Afrikaans bezeichnet werden.

Nachdem die Erdmännchen etwa 45 Minuten miteinander gespielt haben, scheinen sie Hunger zu bekommen. Allmählich zerstreuen sie sich in die umliegenden Büsche, um Futter zu suchen. Eines jedoch bleibt zurück und hält Wache, um die Gefährten im Notfall zu warnen. Es wird wieder ruhig um den Bau der Erdmännchen. Auch die Runde der Zuschauer löst sich allmählich auf. Zum Frühstück ist jeder rechtzeitig in seiner Unterkunft zurück.

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